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Technische Betriebsführung im Gewerk Sanitärtechnische Anlagen

Facility Management: Sanitärtechnik » Betrieb

Technische Betriebsführung sanitärer Anlagen rechtssicher gestalten

Technische Betriebsführung sanitärer Anlagen rechtssicher gestalten

Die Technische Betriebsführung im Bereich Sanitärtechnische Anlagen umfasst die ganzheitliche Überwachung, Steuerung und Instandhaltung von Trink- und Abwassersystemen, Armaturen sowie Druckerhöhungs- und Entwässerungsanlagen. Ziel ist ein hygienisch einwandfreier, gesetzeskonformer und ressourcenschonender Betrieb gemäß DIN 1988, TrinkwV und BetrSichV. Durch strukturierte Prozesse, digitale Monitoringlösungen und definierte KPIs, SLAs und XLAs wird die Anlagenverfügbarkeit erhöht und der nachhaltige Gebäudebetrieb im Facility Management sichergestellt. Ziel der technischen Betriebsführung ist der sichere, hygienekonforme, nachhaltige und wirtschaftliche Betrieb sanitärtechnischer Anlagen. Dazu gehören alle wasserführenden Systeme für Trink- und Abwasser, Feuerlöschleitungen, Regenwassernutzung, Wasseraufbereitung sowie Entwässerungseinrichtungen. Die technische Betriebsführung sanitärtechnischer Anlagen ist entscheidend für Hygiene, Sicherheit und Komfort in Gebäuden. Nur durch rechtssichere Organisation, normgerechte Abläufe, digitale Nachverfolgbarkeit und leistungsbasierte Steuerung (KPI, SLA, XLA) können Betreiberpflichten erfüllt und hohe Nutzerzufriedenheit sichergestellt werden – in allen Nutzungstypen vom Industrieareal bis zum öffentlichen Mobility Hub.

Sanitärtechnik digital und hygienekonform betreiben

Der Geltungsbereich umfasst die Betriebsführung folgender Anlagenteile:

  • Trinkwasserinstallationen inkl. Warmwasserbereitung

  • Schmutz- und Regenwasserleitungen

  • Feuerlöschleitungen (nass/trocken)

  • Entwässerungseinrichtungen

  • Wasseraufbereitungs- und Enthärtungsanlagen

  • Grauwasser- oder Regenwassernutzungsanlagen

  • Druckerhöhungsanlagen, Rückflussverhinderer, Speicher

Nicht delegierbare Betreiberpflichten

  • Gefährdungsbeurteilung Trinkwasseranlagen gemäß § 3 TrinkwV i.V.m. VDI/DVGW 6023

  • Organisation des hygienisch einwandfreien Betriebs und der Prüfpflichten

  • Sicherstellung der gesetzes- und normen-konformen Instandhaltung

  • Bewertung von Abweichungen und Freigabe technischer Maßnahmen

  • Dokumentations- und Nachweispflichten (z. B. bei Legionellenprüfung)

Delegierbare Betreiberpflichten

  • Durchführung von Wartung, Inspektion, Reinigung und Instandsetzung

  • Betrieb technischer Überwachungseinrichtungen (z. B. Wasserzähler, Leckagemelder)

  • Probenahme und Zusammenarbeit mit zugelassenen Laboren

  • Durchführung von Temperatur- und Durchflussmessungen

  • Pflege der Bestandsdokumentation, Pläne und Anlagenkennzeichnungen

Relevanter Rechtsrahmen

  • Trinkwasserverordnung (TrinkwV)

  • Infektionsschutzgesetz (IfSG)

  • DIN 1988 / DIN EN 806 / DIN EN 1717: Technische Regeln Trinkwasserinstallation

  • VDI/DVGW 6023: Hygiene in Trinkwasseranlagen

  • DIN EN 12056 / DIN 1986-100: Entwässerungssysteme

  • DIN 14462 / DIN 1988-600: Feuerlöschleitungen

  • Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)

  • Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) – Sanitärausstattung

Technische Normen und Standards

Norm / Richtlinie

Inhalt

VDI/DVGW 6023

Hygienevorgaben für Planung, Betrieb und Instandhaltung

DIN EN 806, Teile 1–5

Planung, Installation und Wartung von Trinkwasseranlagen

DIN EN 1717

Schutz des Trinkwassers vor Rückfließen

DIN EN 12056 / 1986-100

Schmutz- und Regenwasserentsorgung

DIN EN 13480-3 / 14868

Werkstoffnormen für Kunststoffleitungen

DIN EN ISO 15874

Sanitärrohrleitungen aus PP

TRWI / TRGS 521

Wasseraufbereitung, Enthärtung, Korrosionsschutz

Nutzungsspezifische Anforderungen

Nutzung

Schwerpunkt

Industrie

Betriebswassernetze, Druckerhöhungsanlagen, industrielle Entwässerung

Verwaltung

Standardisierte Sanitärräume, Legionellenfreiheit

Betriebsgastronomie

Fettabscheider, Hygiene bei Warmwasserbereitern

Hochregallager

Bodenentwässerung, Frostsicherheit, Brandschutzverrohrung

Mobility Hub

öffentliche WC-Anlagen, Frostsicherheit, Grauwassernutzung

Digitalisierung und Dokumentation

  • CAFM-Anbindung zur Wartungs- und Prüfterminverfolgung

  • Digitale Hygienedokumentation, inkl. Temperaturprotokollen

  • QR-Code-Kennzeichnung sanitärtechnischer Komponenten

  • Anlagenpass Trinkwasserinstallation (nach VDI 3810-2)

  • Schnittstellen zu Laborsystemen zur automatisierten Prüfwertübernahme

  • Langzeitarchivierung von Prüfprotokollen (mind. 10 Jahre)

Key Performance Indicators (KPI)

KPI

Zielwert

Intervall

Hygienekonformität Trinkwasser

100 %

laufend

Fristgerechte Durchführung Prüfpflichten

≥ 98 %

monatlich

Dokumentationsvollständigkeit (z. B. nach VDI 6023)

100 %

kontinuierlich

Anzahl hygienisch relevanter Auffälligkeiten

< 1 / Jahr

jährlich

Service Level Agreements (SLA)

Leistung

Frist

Umsetzung

Störungsbehebung an Trinkwassersystem

≤ 4 h

intern/extern

Bereitstellung Prüfbericht nach Probenahme

≤ 48 h

digital

Hygienespülung bei Leerstand

≤ 2 AT nach Meldung

dokumentiert

Experience Level Agreements (XLA)

Nutzerfaktor

Zielwert

Vertrauen in Wasserqualität

≥ 95 % Zustimmung

Zufriedenheit mit Sanitärverfügbarkeit

≥ 90 %

Transparenz bei Wartung und Prüfung

≥ 85 % positiv bewertet